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Showing posts from April, 2018

Auf nach Eulenau!

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Flanieren, Pflanzen kaufen, schöne Schals aus Alpakawolle anprobieren, duftendes Räucherwerk und leckerer Räucherfisch, in der Sonne unter blühenden Apfelbäumen sitzen und eine Zitronen-Weißweinbowle trinken... und das nur eine halbe Stunde von Grafing entfernt (ca.50 Minuten von München). Der diesjährige Weibamarkt ist was ganz Besonderes: weitläufig, nahe an der Natur (und an der Autobahn), auf dem Grundstück eines alten Gutshofs, Eulenau. Auf dem Weg nach Bad Feilnbach bin ich oft mit Luisa dort vorbeigefahren, es sah immer ein bisschen verfallen und mysteriös Rocky-Dockymäßig aus. Aber hinter dem Anwesen ist eine riesige Wiese; die Frauen haben tagelang gemäht und ausgeräumt, und das hat sich gelohnt. Es ist eine blütenübersäte Idylle voller farbenprächtiger Standl, es gibt zu essen und zu trinken - für mich natürlich Priorität. Zum Glück steht auch noch ein sonniges Wochenende bevor. Wer hinfahren will: noch heute und morgen, Autobahnausfahrt Bad Feilnbach und dann kommt glei

Die fleißige Hausfrau

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Heute bin ich außerordentlich zufrieden mit mir. Ich habe gestöbert. Dieses Wort, das meine Oma jedes Frühjahr in die Tat umgesetzt hat, war mir völlig aus dem Gedächtnis gefallen. Aber als meine Nachbarin mich bei meinen Aktivitäten beobachtete, sagte sie kenntnisreich: "Ah, Sie dean stöbern".  Stöbern ist etwas, das mich und andere Hausfrauen (ich kenne keine Männer mit Stöber-Gen) überkommt, wenn die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und man zum ersten Mal Fenster und Terrassen/Balkontüren aufreißt. Dann sieht man nämlich, dass die Fenster geputzt werden müssen: die Sonne bringt es an den Tag! Plötzlich fällt mir auf, dass ALLES dreckig ist. Im Winter reicht es, die Brille abzusetzen und hin und wieder mit dem gehassten Staubsauger in die Ecken zu fahren. Aber jetzt. Hallo wach. Und wenn ich mal anfange, gibt es keinen Halt. Das Sofa von der Wand weg - oh Graus, da krabbelt ein Ohrenschlüpfer, der hat da überwintert. Ok. Hier hilft nur noch der volle nukleare Einsatz. Na

Blauer Kaas und gelbe Blumen

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Im Garten habe ich diese Bluebells gefunden, die haben sich wohl auf dem Weg nach England hierher verirrt. Alles ist blau und grün und gelb in diesem Frühling. Sogar die Kartoffeln vom Viktualienmarkt waren blau und rosa. Mein Instagramverseuchtes Hirn lechzte sofort nach einer Gelegenheit, etwas Unvergleichliches zu komponieren. Und so koche ich die Kartoffeln: aufsetzen, an den Computer gehen und sie  komplett vergessen. Erst der vertraute Geruch nach Verbranntem ruft mich in die Küche. Was ich schon Töpfe geschwärzt habe! Meistens kriege ich sie mit dem Edelstahlkratzer wieder sauber. Wenn's schlimm ist, hilft eine Handvoll Waschpulver, Wasser drauf und tagelang im Keller stehen lassen, bis sich das Schwarze von selber gelöst hat. Leider nicht die Öko-Lösung. Dafür habe ich beim Waschen die Waschmittelzufuhr schon aufs Minimum gebremst; ein paar verbrannte Töpfe sind da schon noch drin. Diesmal konnte ich die Kartoffeln noch vor Schwerstverbrennungen retten. *** Added t

Lieblingsbeschäftigungen

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Gestern noch strahlender Terrassentag. Fenster putzen quasi ein Vergnügen. Gin&Tonic abends unterm Sonnenschirm. Dann ein Sonntag, der als sonnig angekündigt wird und morgens schon als grauer Lappen vor den Fenstern liegt. Da heißt es mutig sein, einfach ganz viel kochen, zwei Kuchen backen und den restlichen Tag vor dem Fernseher liegend verbringen. Zwischen Snacks, Mahlzeiten und Tee-und-Kuchen darf man dann so richtig hemmungslos Serien  schauen. Zur Zeit Mad Men, Jahre zu spät, dafür aber am Stück. Was es heute alles gab: natürlich Frühstück. Nudeln (paccheri, die Instagram-Trendnudel - mir ist zum Ausprobieren nichts zu blöd) mit perfekter Tomatensoße und buttrigen Zucchinistreifen. Apfelkuchen und Mini-Guglhupf. Lindt Schokolade, Extradunkel. Kartoffel-Kressesuppe mit Bärlauchpesto (wir hatten ausreichend Bewegungsbedürfnis, die Kresse doch zu Fuß am Bach zu holen) und dazu im Waffeleisen getoastetes Schinken-Käsebrot. Das wird mit dem fluffigen Weißbrot gemacht, das a

Im Blütenrausch

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 Ich weiß nicht, ob ich mir das einbilde, aber es kommt mir so vor als hätte es noch nie im Frühjahr so eine üppige, übermäßige Fülle von Blumen gegeben. Nach dem viel zu langen, viel zu kalten März sind innerhalb weniger Tage die gelben Büsche explodiert, an den Bäumen sprießen die Blätter und Knospen, und die Waldböden sind bedeckt von blauen, weißen, lila, rosa Blümchen. Ganz zu schweigen von den Bärlauchteppichen in vielen Wäldern. Aber um Bärlauch geht es hier heute nicht. Ich bin ganz verzaubert von der Großzügigkeit der Natur - nie ist sie mir  robuster und kostbarer vorgekommen als jetzt, wo sie praktisch schon als Auslaufmodell gehandelt wird. Flächenfraß! Plastik überall! Wasser von der intensiven Landwirtschaft vergiftet! Artensterben. Ich kann es nicht glauben, wenn ich die klaren Bächlein mit der Kresse am Ufer, die Veilchen an den Hängen, fast ausgestorbene Blüten wie den Seidelbast kräftig wachsen sehe und die Vögel vor meinem Fenster rumplärren. Irgendwie zeigt d

Die Schönheit der späten Reife

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Mein Blog wird derzeit überflutet mit Spam - kaum Kommentare, nur Spam. Es macht echt keinen Spaß, durch Dutzende blöder, anonymer Spamkommentare zu waten um die paar echten Perlen zu finden. Dazu wurde auch mein Facebookkonto gehackt, so ärgerlich. Ich werde FB jetzt endgültig verlassen, - ich hatte es schon länger vor - weil mich dieser Verein nur noch nervt mit seinen ständigen Einmischungen in mein Leben und den Vorschlägen zur Verbesserung meines social life. Dazu kommen diese Erinnerungen "weißt du noch, vor drei Jahren"... und "Freundschaftsvorschläge". Hält denn das überhaupt noch jemand aus? Und das ganz abgesehen von den politischen Eingriffen, die FB ermöglicht hat. Ich fange an zu verstehen, warum Menschen sich völlig aus dem Internet zurückziehen. Aber noch wird hier geblogt. Ich habe nämlich am Sonntag einen köstlichen Apfel-Quarkauflauf gemacht, der durchaus gut aufgenommen wurde. So gut, kaum Zucker, und so schnell zu machen: Eine Auflaufform mi

Neues vom "Planet Gourmand"

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Das Leben ist im Sauseschritt weitergegangen. Trotzdem möchte ich jetzt noch meinen Lyon"zyklus" abschließen, und zwar endlich mit dem Thema Essen. Wir sind ja hier schließlich ein foodblog! *** Life goes on at great speed. But now it's time to finish off my Lyon "cycle" with the most important topic: what I ate (or didn't). This is a food blog, after all.    Es geht in dieser Stadt sehr viel um Austern. Sie sind wunderschön und elegant, aber überhaupt nicht mein Essen. Ich bin ein Mädel aus den Bergen. Wir essen Kaiserschmarrn und Leberkäs, keine Austern. Und Schnecken kennen wir nur aus dem Garten, wo der einzige Gedanke darum kreist, wie man die widerlichen Dinger loswird. Essen? Eher weniger. *** This city is all about strange foods that I feel no desire to eat. Oysters! I am a mountain goat and don't eat slimy things that are still alive when you eat them. snails! they are a garden pest, as far as I am concerned.  Und es geht in Lyo